Ursprungszeugnis | Definition & Funktion
Ein Ursprungszeugnis (UZ) ist ein essenzielles Dokument im internationalen Handel, das den Ursprung eines Produkts bestätigt. Es weist den nicht präferenziellen Ursprung der Ware nach und gibt an, in welchem Land die Ware oder die verwendeten Rohstoffe hergestellt wurden.
Was ist ein Ursprungszeugnis?
Ein Ursprungszeugnis (UZ), auch als „Certificate of Origin“ bezeichnet, ist ein wichtiges Dokument im internationalen Handel, das die Herkunft einer Ware offiziell bestätigt. Es handelt sich um eine öffentliche Urkunde, die den nicht präferenziellen Ursprung der Ware nachweist. Das bedeutet, dass die Ware nicht unter spezielle Handelsabkommen fällt und daher keine Zollvergünstigungen oder Sonderbehandlungen erhält.
Erforderlich ist ein Ursprungszeugnis dann, wenn die Zollvorschriften des Empfängerlandes dies verlangen. Zudem wird es benötigt, wenn es aus wirtschaftlichen, ökologischen oder politischen Gründen notwendig ist, den Ursprung der Ware zu kennen.
Dabei hilft das Ursprungszeugnis dem Zoll, die Einfuhrbestimmungen und eventuelle Handelsvorteile korrekt anzuwenden.
Wichtig zu merken!
Ein Ursprungszeugnis ist ein beglaubigtes Dokument, das den Ursprung eines bestimmten Produkts angibt. Laut der Internationalen Handelskammer (ICC) bestätigt es die „Nationalität“ des Produkts. Ursprungszeugnisse sind einzigartige Dokumente, die zusammen mit den Sendungen verschickt werden.
Kosten und Anforderungen für das Ursprungszeugnis in Deutschland
In Deutschland wird das Ursprungszeugnis von den Industrie- und Handelskammern (IHK) ausgestellt. Voraussetzung für die Ausstellung ist, dass der Antragsteller seinen Firmensitz, eine Betriebsstätte oder seinen Wohnsitz im Bezirk der zuständigen IHK hat. Ob ein Ursprungszeugnis benötigt wird, hängt von den Einfuhrbestimmungen des Ziellandes ab.
Die Ursprungszeugnis Kosten variieren je nach IHK und können sowohl von der Art der Ware als auch der Anzahl der benötigten Zeugnisse abhängen. Es ist ratsam, sich im Vorfeld über die genauen Gebühren zu informieren, um eine reibungslose Abwicklung sicherzustellen.
Ein wichtiger Hinweis: Bei Kundenanfragen sollte darauf geachtet werden, dass beide Parteien von demselben Dokument sprechen. Es gibt wesentliche Unterschiede zwischen einem Präferenznachweis (preferential Certificate of Origin) und einem nicht präferenziellen Ursprungszeugnis (non-preferential Certificate of Origin).
Beispiele:
- Ein Exporteur aus Deutschland versendet Maschinen nach Kanada. Ein Ursprungszeugnis wird benötigt, um zu bestätigen, dass die Maschinen in Deutschland hergestellt wurden.
- Ein Importeur in den USA kauft Bekleidung aus Vietnam. Ein Ursprungszeugnis ist erforderlich, um von den in einem Handelsabkommen vereinbarten reduzierten Zöllen zu profitieren.
Nicht präferenzieller Ursprung vs. präferenzieller Ursprung
Das Zollrecht unterscheidet zwischen nicht präferenziellen und präferenziellen Ursprüngen:
- Nicht präferenzieller Ursprung: Hierbei erhalten Waren keine Sonderbehandlung im internationalen Handel. Der Nachweis erfolgt durch ein Ursprungszeugnis, das bestätigt, dass die Ware nicht unter Freihandelsabkommen oder Zollvergünstigungen fällt.
- Präferenzieller Ursprung: Dieser Ursprung gilt für Waren, die unter bilaterale oder multilaterale Freihandelsabkommen fallen und von Zollermäßigungen oder -befreiungen profitieren. Der Nachweis erfolgt über einen Präferenznachweis wie die EUR.1.
Herkunftsbescheinigungen
Je nach Handelsabkommen können verschiedene Herkunftsbescheinigungen erforderlich sein, wie z. B. die EUR.1 für EU-Abkommen, das NAFTA-Ursprungszeugnis für den Handel zwischen Kanada, den USA und Mexiko oder das CAFTA-DR-Zertifikat für Mittelamerika und die Dominikanische Republik. Diese Bescheinigungen stellen sicher, dass Waren den Handelsvorschriften entsprechen und gegebenenfalls von Handelsvorteilen profitieren können.
Ursprungszeugnis: Papierform und elektronische Version
Ein Ursprungszeugnis kann sowohl in Papierform als auch elektronisch vorliegen. Das traditionelle Papier-Ursprungszeugnis wird manuell erstellt, ausgestellt und übermittelt, während das elektronische Ursprungszeugnis digital erstellt, übermittelt und empfangen wird. Beide Varianten erfüllen denselben Zweck und bestätigen den Ursprung der Ware.
Das elektronische Ursprungszeugnis reduziert den Papieraufwand und beschleunigt den Prozess, da es schneller ausgestellt und von den Behörden leichter überprüft werden kann. In vielen Ländern wird die elektronische Version als gleichwertig zum Papierdokument anerkannt und bietet zusätzliche Vorteile wie eine schnellere Bearbeitung und eine vereinfachte Verwaltung.