Produktionsogistik | Definition & Aufgaben

Die Produktionslogistik umfasst den logistischen Prozessabschnitt, der sich zwischen der Beschaffung von Rohstoffen und der Verteilung der fertiggestellten Produkte befindet. Ihr primäres Ziel besteht darin, einen durchgängigen Materialfluss innerhalb der Fertigung sicherzustellen, um Effizienz und Produktionskontinuität zu gewährleisten.

Produktionslogistik Definition

Die Produktionslogistik ist ein wesentlicher Bestandteil der umfassenden Unternehmenslogistik und fungiert als Bindeglied zwischen der Beschaffungslogistik und der Distributionslogistik. Sie übernimmt eine zentrale Rolle innerhalb der Organisation, indem sie den kontinuierlichen Materialfluss innerhalb der Produktionsprozesse gewährleistet.

Während die Beschaffungslogistik dafür verantwortlich ist, die zur Aufrechterhaltung der betrieblichen Abläufe notwendigen Materialien (Input) zu beschaffen, kümmert sich die Distributionslogistik um den Vertrieb der im Produktionsprozess hergestellten Produkte (Output). Die Produktionslogistik kann daher als innerbetrieblicher Abschnitt dieser Wertschöpfungskette betrachtet werden.

Ein Beispiel für die Effizienzsteigerung in der Produktionslogistik ist der Einsatz von fahrerlosen Transportsystemen. Diese helfen, Prozesse zu optimieren und intralogistische Aufgaben effizienter zu gestalten. Um die Kosten und die Kapitalbindung möglichst niedrig zu halten, streben Unternehmen eine geringe Lagerkapazität bei gleichzeitig hoher Umschlaghäufigkeit an. Diese Balance stellt oft die größte Herausforderung in der Produktionslogistik dar.

 

Wichtig zu unterscheiden!

Produktionslogistik bezieht sich auf die Optimierung des Materialflusses innerhalb des Produktionsprozesses, einschließlich der Beschaffung von Rohstoffen, der Lagerung und des innerbetrieblichen Transports.

Distributionslogistik konzentriert sich auf die Lieferung der fertigen Produkte an Kunden, einschließlich Lagerung, Kommissionierung, Verpackung und Transport.

Intralogistik umfasst sämtliche logistischen Abläufe innerhalb eines Unternehmens, einschließlich Lagerung, Kommissionierung und innerbetrieblichen Transport.

Was gehört zur Produktionslogistik?

Die Produktionslogistik umfasst alle notwendigen Aktivitäten, um den Materialfluss innerhalb eines Fertigungsstandorts zu steuern und zu optimieren. Sie sorgt dafür, dass die benötigten Materialien in der richtigen Menge, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort verfügbar sind, um eine reibungslose und effiziente Produktion zu gewährleisten.

Zwei wesentliche Aspekte der Produktionslogistik sind:

  1. Lagerung: Dies beinhaltet die Planung, Steuerung und Überwachung sämtlicher Lageraktivitäten. Die Logistik sorgt dafür, dass Rohstoffe, Materialien und fertige Produkte angemessen gelagert werden, um eine schnelle Verfügbarkeit zu gewährleisten, gleichzeitig aber die Lagerkosten zu minimieren.
  2. Innerbetrieblicher Transport: Hierbei handelt es sich um den Transport von Waren innerhalb des Betriebs, wie von Rohstoffen, Hilfsstoffen, Betriebsstoffen, Fertigungsteilen, bis zu Halb- und Fertigprodukten. Der effiziente Transport dieser Materialien trägt dazu bei, Verzögerungen zu vermeiden und die Produktionsabläufe zu optimieren.

 

Das Hauptziel der Produktionslogistik ist es, die Bestände an Materialien im Warenein- und -ausgang möglichst gering zu halten. Dies trägt dazu bei, Lagerkosten zu senken, die Umschlaggeschwindigkeit zu erhöhen und die Flexibilität der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern. Gut organisierte Logistikprozesse ermöglichen Optimierungen und Einsparpotenziale im Produktionsbereich.

Die Aufgaben der Produktionslogistik

Die Produktionslogistik umfasst die Planung, Steuerung und Kontrolle aller logistischen Aktivitäten, die direkt mit der Herstellung von Produkten verbunden sind. Ihre Hauptaufgaben lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Materialversorgung: Sicherstellung, dass alle benötigten Rohstoffe und Halbfabrikate rechtzeitig und in der richtigen Menge zur Verfügung stehen. Dies umfasst die Auswahl der Lieferanten, Bestellung, Lagerung und Lieferung an den Produktionsort.
  2. Produktionssteuerung: Planung und Koordination des Produktionsprozesses, um sicherzustellen, dass die Fertigung effizient und ohne Unterbrechungen abläuft. Hierzu gehört die Festlegung von Produktionsplänen und die Anpassung an mögliche Störungen.
  3. Lagerhaltung: Verwaltung der Lagerbestände von Rohstoffen, Zwischenprodukten und Fertigwaren. Ziel ist es, eine ausreichende Verfügbarkeit sicherzustellen, ohne unnötige Bestände aufzubauen, die Kapital binden.
  4. Transportmanagement: Organisation des Transports von Materialien zwischen den verschiedenen Produktionsstätten und innerhalb der Fertigungslinien. Dabei wird auf Effizienz und Kostenoptimierung geachtet.
  5. Warenflussoptimierung: Der kontinuierliche Fluss von Materialien und Produkten durch den Produktionsprozess muss so optimiert werden, dass Verzögerungen und Engpässe vermieden werden.
  6. Qualitätsmanagement: Überwachung der Qualität der eingehenden Materialien und der Endprodukte. Produktionslogistik sorgt dafür, dass nur Materialien, die den Qualitätsanforderungen entsprechen, in den Produktionsprozess eingehen.
  7. Kostenkontrolle: Überwachung und Reduzierung von Logistikkosten innerhalb der Produktion, einschließlich der Reduzierung von Beständen, Reduzierung von Transportkosten und Optimierung der Lagerflächen.
  8. Integration von IT-Systemen: Der Einsatz von modernen IT-Systemen, wie Enterprise Resource Planning (ERP) und Warehouse Management Systemen (WMS), zur effektiven Steuerung und Automatisierung der logistischen Prozesse.

 

Zusammengefasst trägt die Produktionslogistik dazu bei, dass Materialien effizient beschafft, gelagert, transportiert und in den Produktionsprozess integriert werden, um eine reibungslose und wirtschaftliche Produktion zu gewährleisten.

Ziele der Produktionslogistik

In der Produktionslogistik kommen strategische, taktische und operative Konzepte zum Einsatz. Ziel ist es, die Produktionsprozesse sowie die damit verbundene Logistik in Einklang mit den Unternehmenszielen und den Marktanforderungen zu bringen. Die folgenden übergeordneten Ziele stehen im Fokus:

  1. Optimierung der Produktionsprozesse: Vereinfachung und kosteneffiziente Gestaltung der Abläufe im Produktionsbereich.
  2. Reduktion von Durchlaufzeiten und Beständen: Senkung der Zeit, die Materialien und Produkte innerhalb des Produktionsprozesses benötigen, sowie die Minimierung der Lagerbestände.
  3. Steigerung der Produktionsflexibilität: Die Fähigkeit, schnell auf Marktveränderungen und Kundenanforderungen zu reagieren.
  4. Unterstützung leistungsfähiger Supply Chains: Förderung proaktiver Maßnahmen im Supply-Chain-Management, um reaktionsfähigere und robustere Lieferketten zu schaffen.
  5. Senkung der Herstellungskosten: Identifikation und Umsetzung von Einsparpotenzialen in der Produktion. Effizienz der Transportwege innerhalb der Fertigung: Optimierung der internen Transportwege, um Zeit und Kosten zu sparen.
  6. Optimierung der Losgrößen: Bestimmung optimaler Produktionsmengen, um Kosten und Lagerbestände zu minimieren.
  7. Maximale Nutzung und Einsatz von Kapazitäten: Effiziente Planung und Nutzung sämtlicher Produktionsressourcen.
  8. Verkleinerung des Sortiments und Reduzierung der Teilevielfalt: Verringern der Produktvarianten, um Komplexität und Kosten zu senken. Diese Ziele helfen dabei, die Produktion schlanker, schneller und flexibler zu gestalten und tragen entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bei.

Beispiele der Produktionslogistik

  • Materialbeschaffung: Die rechtzeitige Bestellung und Lieferung von Rohstoffen und Komponenten, die für die Produktion benötigt werden, wie z. B. Stahl für die Autoherstellung oder Elektronikbauteile für Smartphones.
  • Lagerung von Rohstoffen: Die effiziente Lagerung von Materialien im Werk, um sicherzustellen, dass diese bei Bedarf schnell und ohne Verzögerung zur Verfügung stehen.
  • Just-in-Time (JIT) Lieferung: Die genaue Planung und Steuerung, sodass Materialien genau zum richtigen Zeitpunkt in die Produktion gelangen, um Lagerkosten zu minimieren und Produktionsstörungen zu vermeiden.
  • Innerbetrieblicher Transport: der Transport von Materialien und Produkten innerhalb des Werks, z. B. vom Rohmateriallager zu den Produktionslinien oder von einer Fertigungsstation zur nächsten.
  • Fertigungssteuerung: Die Organisation des Produktionsablaufs, um sicherzustellen, dass die Produktionskapazitäten optimal ausgelastet sind und Verzögerungen vermieden werden.
  • Qualitätskontrolle und -sicherung: Es muss sichergestellt werden, dass alle Materialien und Produkte während des gesamten Produktionsprozesses den Qualitätsanforderungen entsprechen.

 

Diese Beispiele zeigen, wie die Produktionslogistik eine zentrale Rolle bei der effizienten Gestaltung des gesamten Produktionsprozesses spielt.

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